Was ist mit dem Chef BAZL?
Hier sieht mans wieder: in der politischen Schweiz gibt es die Kultur des Rücktritts nicht. Damit hatte nicht nur schon der gewählte Politiker Filippo Lombardi Mühe, sondern nun auch der Chefbeamte Raymond Cron. Aus der NZZ: Strafuntersuchung gegen Luftfahrt-Direktor
Der Herr soll nur gerade mal CHF 180'000.-- (ca. € 120'000) veruntreut haben. Aber er kann von Glück reden, dass ihm sein Chef Leuenberger das "Vertrauen" ausgesprochen hat. Der Christdemokrat bleibt vorerst also auf seinem Chefsessel als Chef BAZL sitzen. Ich schätze natürlich die Vorstellung, einen bald nicht unerheblich vorbestraften Mann als Direktor eines Bundesamtes zu haben und ihn mit Steuergeldern bezahlt zu wissen. Jeder hat ja eine zweite Chance verdient. Crons Jahressalär dürfte jedenfalls ca. CHF 210'000 bis 220'000.-- betragen. Wenn Sie mich fragen: auch in der Politik muss es sowas wie "Accountability" geben. Wenn's nach mir ginge hiesse es schon jetzt: "Ade, Herr Cron, s'isch schön gsi." UPDATE (23.11.2005, 00:45): Immerhin, die FDP verlangt Crons Rücktritt. Die anderen Parteien verstecken sich aber hinter hinter dessen angeblichen Leistunsgausweis. Zudem hätte er sich ja nicht selber bereichert. Na und? Macht das die Sache etwa weniger schlimm? Verwerflich ist schliesslich der Treuebruch. Wie sagt es Artikel 138 des Strafgesetzbuches so schön in seiner Ziffer 1? Art. 138 Veruntreuung Weshalb soll ausgerechnet bei einem Chefbeamten mit unterschiedlichen Ellen gemessen werden als beim normalsterblichen Bürger? "Uf wiederluege!" |
<< Home