Liberales Waffenrecht - weshalb?
Drüben bei freilich hat Christian Hoffmann einen (wieder mal) sehr lesenwerten Beitrag zur Frage der Einziehung der Armeemunition geschrieben. Ich bin ja durchaus der Meinung, dass das Waffenrecht und der private Waffenbesitz grundsätzlich so liberal als möglich ausgestaltet sein sollen. Mein Kommentar dazu, den ich bei freilich deponiert habe: Als ich kürzlich einem (sehr sympathischen) Zürcher Rechtsprofessor sagte, dass es eben durchaus darum gehe, das staatliche Gewaltmonopol zu relativieren, hat er seinen Schluck Bier fast in den falschen Hals gekriegt. Notabene ist er "ansonsten" durchaus sehr liberal eingestellt. Doch dass ich da dem Staat seine raison d'être aspenstig machen wollte, konnte er nicht begreifen. Dass der Staat sich vor seinen eigenen Bürgern ruhig ein wenig fürchten soll, hat er halt einfach nie bedacht. Für mich ist das Problem vor allem jenes des damit angeschnittenen Salamis und der danach benannten Taktik. Ob der Staat mir eine Waffe gibt (mit oder ohne Munition) ist an sich recht unwichtig. Relevant aber ist die Frage nach dem allgemeinen privaten Waffenrecht: Wird der private Erwerb und Besitz (und gar das Tragen) erschwert? Da muss man schon einsehen, was die Linken auch gerne allen sagen, die ihnen zuhören wollen (gibt's solche Leute noch? ;-) ): Als Ziel steht die "waffenlose" Gesellschaft. Die GP90-Mun und die Ordonnanzwaffe sind lediglich der Warm-up dazu. Weil mir bei einem westlichen Staat, der seine Bürger entwaffnet unter anderem das Dritte Reich und die Gesetze zur Entwaffnung der Juden einfallen, wird mir beim Gedanken an einen Staat der den legalen Waffenbesitz verunmöglicht, ganz mulmig. Klar sind wir in der Schweiz bei Weitem nicht annähernd mit einer Situation wie in der 30er und 40er Jahren zu vergleichen (gewisse Leute am rechten, freiheitlichen Rand sollten zusehen, dass sie sich mit an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen nicht der Lächerlichkeit preisgeben). Aber ich halte es da mit Ronald Reagan: Freiheit ist eine recht instabile Sache und immer nur eine Generation davon entfernt, ausgelöscht zu werden. Die Geschichte lehrt mich dass es nämlich einen gibt, dem man immer am wenigsten vertrauen sollte: der Staat. Danke an Turion für den Hinweis auf diesen Post (per Mail). Labels: deutsch, Histoire, Legal, Politique, Résistance, Suisse |
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